Ratgeber

Migräne adé!
Manche Menschen leiden mehrmals pro Monat unter Migräneattacken. Das stellt eine große Belastung im Arbeitsalltag dar.

Migräne adé!

Hilfe bei Migräneattacken

Gelegentlich oder mehrfach im Monat scheint in Ihrem Kopf ein Presslufthammer zu dröhnen? Die Schmerzen in der Schläfe und hinter den Augen sind kaum auszuhalten? Wahrscheinlich leiden Sie dann wie etwa jede 5. Frau und jeder 10. Mann unter Migräne. Wie Sie schwere Kopfschmerzanfälle medikamentös behandeln und welche vorbeugenden Maßnahmen es gibt.

Anders als gewöhnlicher Kopfschmerz

Migräne unterscheidet sich von den üblichen Kopfschmerzen, die fast jeder Mensch ab und zu hat. Ein Migräneanfall setzt ganz plötzlich ein und ist mit pochenden, pulsierenden Schmerzen auf meist nur einer Seite des Kopfes verbunden. Teilweise lösen Geräusche, Licht oder bestimmte Gerüche bei Ihnen Schwindel, Übelkeit und eventuell Erbrechen aus. Eine Migräneattacke kann nach 4 Stunden vorbei sein oder 3 Tage andauern.

Hinweis: Manche Betroffene berichten kurz vor einem eigentlichen Migräneanfall von Lichtblitzen, andere nehmen ihre Umgebung verschwommen oder verwackelt wahr. Dazu können Sprachstörungen oder Lähmungen kommen. Mediziner bezeichnen diese Erscheinungen als Aura. Aber keine Angst: Eine Aura klingt innerhalb weniger Stunden folgenlos wieder ab.

Beugen Sie Migräne vor

Oft wird sie unterschätzt – die Möglichkeit, einer Migräneattacke vorzubeugen. Zuerst finden Sie heraus, welche Faktoren bei Ihnen verantwortlich für einen Migräneanfall sind. Dieser Schritt kann einige Zeit in Anspruch nehmen, dafür ist es Ihnen später möglich, genau diese Auslöser zu meiden. Typische auslösende Faktoren für Migräne sind Stress, Schlafmangel, Alkohol, Rauchen, bestimmte Nahrungsmittel wie Rotwein, bestimmte Wetterlagen oder bei Frauen hormonelle Schwankungen. Vermeiden Sie am besten eine Reizüberflutung durch elektronische Medien und achten Sie darauf, ausreichend zu trinken und sich ausgewogen zu ernähren.

Tipp: Eine große Hilfe, die persönlichen Migräneauslöser zu identifizieren, stellen Migräne-Tagebücher dar. Auf den Seiten des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen finden Sie ein Migräne-Tagebuch zum Ausdrucken und weitere Informationen zur Erkrankung.

Erste Hilfe mit ASS oder Ibuprofen

Als Mittel der Wahl empfehlen Experten bei leichten bis mittelschweren Migräneschmerzen Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen für die Selbstmedikation. Brausetabletten sind von Vorteil, weil sie den Wirkstoff besonders schnell freisetzen. Vielleicht haben Sie bereits gute Erfahrungen mit einem Kombinationspräparat aus Acetylsalicylsäure, Paracetamol und Koffein (zum Beispiel Thomapyrin®, Neuralgin®, Spalt® plus Coffein N) gemacht.Hinweis: Nehmen Sie auf keinen Fall mehr Tabletten ein, als Apotheker oder Arzt Ihnen raten! Eine Überdosierung kann Kopfschmerzen erst entstehen lassen. Laut internationalen Richtlinien liegt die Grenze für Einzelpräparate bei höchstens 15 Einnahmetagen pro Monat, für Kombinationspräparate bei 10.

Wenn nichts mehr hilft: Triptane

Reichen die herkömmlichen Arzneimittel für die Behandlung Ihrer Migräne nicht aus oder dürfen sie bei Ihnen nicht verwendet werden, steht die Wirkstoffklasse der Triptane zur Verfügung. Triptane verändern den Gefäßdurchmesser und verringern die Schmerzentstehung und -weiterleitung.In Deutschland existieren zwei frei verkäufliche Triptane, zum einen der Wirkstoff Almotriptan (zum Beispiel Almotriptan Heumann bei Migräne 12,5 mg Filmtabletten, Dolortriptan® bei Migräne Film¬tabletten), zum anderen Naratriptan (zum Beispiel Formigran®, NaraDex® 2,5 mg Filmtabletten, Naratriptan - 1A Pharma® bei Migräne 2,5 mg Filmtabletten, Naratriptan AL akut 2,5 mg Filmtabletten). Ihr Apotheker berät Sie, welcher Wirkstoff für Sie in Frage kommt und was Sie bei triptanhaltigen Medikamenten beachten sollten.

Hinweis: Triptane unterliegen nur bei Patienten zwischen 18 und 65 Jahren nicht mehr der Verschreibungspflicht. Bei Kindern und älteren Menschen unbedingt den Arzt konsultieren.

In schweren Fällen notwendig: Medikamente zur Vorbeugung

Fallen Sie regelmäßig bei der Arbeit aus, leiden Sie öfter als dreimal pro Monat unter einer Migräneattacke oder spricht die Migräne nicht auf die Akutbehandlung an, wird Ihr Arzt Sie auf die Möglichkeit einer medikamentösen Prophylaxe (Vorbeugung) ansprechen. Hierfür werden beispielsweise Betablocker, Antiepileptika oder Antidepressiva eingesetzt. Es wird mit niedrigen Dosierungen begonnen und etwa 2 Monate nach Erreichen der höchsten Dosis kann beurteilt werden, ob die Migräneprophylaxe erfolgreich war. Eine wirksame Vorbeugung verringert die Zahl der Kopfschmerztage um die Hälfte.

Tipp: Magnesiumpräparate bieten eine frei verkäufliche Alternative in der Migräneprophylaxe. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Apotheker nach der optimalen Dosierung und nach Kombinationspräparaten mit Vitamin B2 und Coenzym Q10.

Sport, Entspannung und Medizin: Die Mischung macht´s

Experten empfehlen zur Vorbeugung von Migräneanfällen ausdrücklich die Kombination von Medikamenten und nichtmedikamentösen Maßnahmen. Es kann Ihnen helfen, wenn Sie regelmäßig Ausdauersport wie Radfahren, Joggen oder Schwimmen betreiben oder Entspannungstechniken wie die progressive Muskelentspannung erlernen. Auch Akupunktur und ein Training zur Stressbewältigung setzen die Anfälligkeit für Migräneattacken herab und reichen oft nach einigen Monaten allein zur weiteren Vorbeugung aus.

Tipp: Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob Sie ausgewählte Sportkurse und alternative Methoden finanziell erstattet bekommen.

Quelle: Dr. Sabine Werner, Schmerzfrei! Deutsche Apotheker Zeitung Nr. 28, S. 44 vom 12.07.2018.

| Von: Simone Lang; Bildrechte: Roman Samborskyi/Shutterstock.com
Schmerzen äußerlich behandeln
Bei kleineren Gelenk- und Sportverletzungen hat sich die äußerliche Behandlung der Schmerzen gut bewährt.

Schmerzen äußerlich behandeln

Pflaster und Co. richtig anwenden

Bei Schmerzen helfen nicht nur Tabletten. Leichte bis mittelstarke Schmerzen lassen sich mit rezeptfreien Cremes oder Gelen gut behandeln. Was es bei der äußerlichen Anwendung von Schmerzmitteln zu beachten gilt, weiß die Bundesapothekerkammer.

Haut muss unverletzt sein

Die äußerliche Anwendung von Schmerzmitteln ist vor allem empfehlenswert, wenn Gelenke weh tun oder wenn stumpfe Verletzungen wie Prellungen die Schmerzen hervorrufen. Einige äußerlich angewendete Präparate enthalten die gleichen schmerzstillenden Arzneistoffe wie Tabletten, zum Beispiel Ibuprofen oder Diclofenac. „Nebenwirkungen treten in der Regel nur auf, wenn die Medikamente über einen längeren Zeitraum oder großflächig aufgetragen werden“, erklärt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. „Wenn sich die Beschwerden nach ein bis zwei Wochen nicht merklich bessern, sollte man aber einen Arzt aufsuchen.“ Wer pflanzliche Wirkstoffe bevorzugt, kann bei Schmerzen zu Präparaten mit Beinwell- oder Arnikaextrakten greifen.

Tragen Sie äußerlich anzuwendende Schmerzmittel grundsätzlich nur auf unverletzte Haut auf. Sie können den schmerzlindernden Effekt verstärken, indem sie das Mittel sanft in die Haut einreiben oder einmassieren. Gele wirken zusätzlich kühlend, das kann bei Sportverletzungen angenehm sein. Cremes haben einen hautpflegenden Effekt.

Mit Pflastern gegen starke Schmerzen

Auch starke Schmerzen können Sie über die Haut lindern. Dazu dienen stark schmerzstillende Wirkstoffpflaster, die Sie auf die Haut aufkleben und erst nach einigen Tagen entsprechend der Anweisung des Arztes erneuern. Kleben Sie die Wirkstoffpflaster immer auf intakte, unbehaarte Haut. Die enthaltenen Arzneistoffe gelangen über die Haut langsam, aber konstant ins Blut und lindern so Schmerzen im ganzen Körper.

Die rezeptpflichtigen Wirkstoffpflaster dürfen in der Regel nicht zerschnitten werden, denn dann droht eine Überdosierung. Aus Sicherheitsgründen sollten Sie die Klebeseite des Wirkstoffpflasters nicht mit den Fingern berühren und nur zusammengefaltet entsorgen.

| Von: Sandra Göbel/Bundesapothekerkammer; Bildrechte: ESB Professional/Shutterstock.com
Tipps für gesundes Zahnfleisch
Eine gründliche Mundhygiene ist die Basis für gesundes Zahnfleisch.

Tipps für gesundes Zahnfleisch

Ohne Probleme durch heiß und kalt

Kommt es bei Ihnen zu heftigen, kurz anhaltenden Schmerzen, wenn Sie kalte, heiße, süße oder saure Speisen zu sich nehmen? Dann leiden Sie wie fast jeder zweite Erwachsene im Alter zwischen 20 und 40 Jahren unter empfindlichen Zähnen. Meist ist die Ursache ein Rückgang des Zahnfleisches, so dass die Zahnhälse oder Teile der Zahnwurzeln frei liegen. Was Ihnen bei empfindlichen Zähnen hilft und wie Sie Ihr Zahnfleisch gesund erhalten.

Gesundes Zahnfleisch blutet nicht

Straff und zartrosa – so sieht gesundes Zahnfleisch aus. Beim Zähneputzen blutet es nicht und Sie haben keine unangenehmen Empfindungen beim Verzehr von Eis oder heißen Getränken. Gesundes Zahnfleisch umgibt die Zahnhälse in einer stabilen Schicht und verhindert, dass Bakterien und Ablagerungen (Plaque) in den Raum zwischen Zahn und Zahnfleisch eindringen und bis zum Kieferknochen gelangen.

Kritisch wird es bei einer vermehrten Bakterienansiedlung, Belag- oder Zahnsteinbildung. In der Folge kommt es zu einer Entzündung des Zahnfleisches; es schwillt an, ist prall mit Blut gefüllt und blutete bereits beim Putzen der Zähne. Aber keine Angst: Solche Zahnfleischentzündungen bilden sich nach einer professionellen Zahnreinigung bei Ihrem Zahnarzt meist vollständig zurück.

Hinweis: Auch Stress, chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma sowie Hormonschwankungen, wie sie zum Beispiel während der Wechseljahre auftreten, führen bei manchen Menschen zu Zahnfleischentzündungen. Lassen Sie sich von Ihrem Zahnarzt beraten.

Tägliche und richtige Zahnpflege

Das A und O für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch ist eine konsequente und gründliche Mundhygiene. Überprüfen Sie dabei Ihre Putztechnik. Vermeiden Sie horizontale Schrubb-Bewegungen, Ihre Zähne nehmen sonst bleibenden Schaden: Am Zahnhals sieht der Arzt dann keilförmige Absprengungen des Zahnschmelzes.

Drücken Sie beim Putzen nicht zu stark mit der Bürste auf Zähne und Zahnfleisch und wählen Sie Ihre Zahncreme mit Bedacht aus: Defekten an den Zähnen beugen Sie vor, wenn Sie eine schonende Zahnpasta mit einer mittleren Putzwirkung benutzen. Eine Orientierung hierfür ist der RDA-Wert (Radioactive Dentin Abrasion). Je kleiner er ist, desto schonender ist die Zahncreme. Für eine ausreichende Putzwirkung wird ein RDA-Wert zwischen 50 und 70 empfohlen, zum Beispiel aminomed® oder Aronal forte®. Zusätzlich helfen versiegelnde Zahnpasten (zum Beispiel Apa Care®Zahnpasta, Desensin® repair) oder Reparaturgele (zum Beispiel elmex® sensitiv Professional™ Repair & Prevent Zahnpasta, Apa Care & Repair Intensiv Reparatur) bei empfindlichen Zähnen.

Tipp: Bei richtigem Anpressdruck wechselt das Zahnfleisch unter der Zahnbürste kurze Zeit die Farbe von rosa zu weißlich. Kontrollieren Sie sich ab und zu im Spiegel.

Damit es gar nicht erst zu Zahnproblemen kommt: Früherkennung beim Zahnarzt

Gehen Sie frühzeitig Warnsignalen wie Zahnfleischbluten, freiliegenden Zahnhälsen, ungewohntem Mundgeruch oder lockeren Zähnen auf den Grund. Ihrem Zahnarzt stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, schwerwiegendere Erkrankungen zu verhindern. Ausmessen von Zahnfleischtaschen, Röntgenuntersuchungen und spezielle Risikotests stellen die Ursachen Ihrer Beschwerden fest und helfen bei einer erfolgreichen Therapie.

Tipp: Viele Menschen vermeiden den Zahnarztbesuch, weil sie Angst vor einer schmerzhaften Behandlung von Wurzeln und Zähnen haben. Heute existieren schonende und in der Regel schmerzarme Alternativen wie Sonden, die im Ultraschallbereich arbeiten oder Wurzelreinigung mit Pulverpartikeln. Sprechen Sie Ihren Zahnarzt ruhig auf Narkosemöglichkeiten an.

Professionelle Zahnreinigung für gesunde und schöne Zähne

Kümmern Sie sich rechtzeitig um einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung (PZR). Zahnärzte empfehlen sie zweimal im Jahr, um Beläge durch Genussmittel und Bakterien zu beseitigen. Eine PZR umfasst eine Zahnsteinentfernung und Reinigung aller sichtbaren Zahnoberflächen oberhalb des Zahnfleisches mit Hilfe von Zahnseide, Pulvergeräten und Versiegelung mit Speziallacken. Ebenfalls werden Stellen gereinigt, die Sie selbst beim Putzen nur schlecht erreichen.

Hinweis: Eine PZR hat keinen Einfluss auf Beläge auf der Wurzeloberfläche unterhalb des Zahnfleischsaumes. Falls bei Ihnen das Risiko für eine Parodontitis (Entzündung des Zahnhalteapparates) besteht, spricht Ihr Zahnarzt Sie auf spezielle Behandlungsmöglichkeiten an.

Quelle: Prof. Rainer Hahn, Besser Vorsicht als Nachsicht, Deutsche Apotheker Zeitung Nr. 47, S. 68 vom 24.11.2016.

| Von: Simone Lang; Bildrechte: Africa Studio/Shutterstock.com
Was schwere Beine leichter macht
Ein erfrischende Abkühlung bringt müde Beine wieder auf Trab.

Was schwere Beine leichter macht

Hilfe bei Venenleiden

Die Venen und Muskeln in unseren Beinen leisten jeden Tag Schwerstarbeit: Viele tausend Liter Blut pumpen sie täglich in Richtung Herz zurück. Verständlich, dass unsere Beine mal ermüden. Betroffene wissen, was das bedeutet: Sie werden schwer und schwellen womöglich sogar an, meist gegen Abend. Welche Hilfsmittel Sie in Ihrer Apotheke erhalten und 10 Tipps, damit Sie gut durch den Tag kommen.

Jucken, Kribbeln, Wadenkrämpfe: die ersten Warnsignale

Ursachen für ein Venenleiden gibt es viele: Vielleicht gibt es in Ihrer Familie eine Veranlagung zur Bindegewebsschwäche. Auch ein paar Pfunde zu viel und Rauchen begünstigt die Entstehung von Venenleiden. Zu Beginn bemerken Sie ein Kribbeln in den Beinen, Sie spüren ein Spannungsgefühl in den Unterschenkeln, Ihre Knöchel schwellen an und nachts wachen Sie manchmal wegen eines Wadenkrampfes auf. Dies sind möglicherweise die ersten Zeichen für eine chronische Venenerkrankung.

Tipp: Sie haben viele Möglichkeiten, selbst etwas gegen schwere Beine zu tun! Informieren Sie sich zum Beispiel auf den Seiten der Deutschen Venen-Liga über vorbeugende Übungen, die Sie am Arbeitsplatz oder in Ihrer Freizeit problemlos machen können. Nutzen Sie das Verzeichnis für Gefäßspezialisten, so genannte Phlebologen, oder tauschen Sie sich online mit anderen Betroffenen aus.

Gar nicht wie zu Großmutters Zeiten: Stütz- und Kompressionsstrümpfe

Damit sich aus einer leichten Venenschwäche gar nicht erst unschöne Krampfadern entwickeln, ist das Tragen von Stütz- und Kompressionsstrümpfen sinnvoll. Die lästigen Besenreißer bilden sich zwar nicht zurück, aber die Durchblutung in Ihren Beinen verbessert sich sofort. Stützstrümpfe erhalten Sie frei verkäuflich im Handel. Sie eignen sich vorrangig für venengesunde Menschen. Kompressionsstrümpfe gibt es in unterschiedlichen Kompressionsklassen. Medizinische Kompressionsstrümpfe sollten genau auf Ihre Bedürfnisse maßgeschneidert sein. Konsultieren Sie Ihren Arzt, er berät Sie über Ihre Möglichkeiten und kann Ihnen bei Bedarf ein Rezept ausstellen.

Anders als früher haben Sie eine große Auswahl an Strumpflängen und -ausführungen; ob bis zum Knie oder hüftlang, ob hauchzart oder blickdicht – Ihnen steht eine Vielzahl von Modellen in trendigen Farben zur Verfügung.

Tipp: Speziell für die Reisezeit gibt es kurze Kompressionsstrümpfe, mit denen Sie das lange Sitzen in Bus oder Flugzeug fast nicht bemerken. Erkundigen Sie sich in Ihrer Apotheke oder im Sanitätshandel.

Wirkstoff und Massage: die Behandlung mit Salben und Cremes

Schnelle Linderung bei geschwollenen Beinen verschaffen Ihnen kühlende Gele und Cremes mit abschwellenden und schmerzlindernden Wirkstoffen wie Heparin, Aescin aus der Rosskastanie oder einem Extrakt aus dem roten Weinlaub (zum Beispiel Vetren® Salbe, Reparil® Gel N, Antistax® Venencreme). Informieren Sie sich in ihrer Apotheke, welcher Wirkstoff für Sie in Frage kommt.

Tipp: Kombinieren Sie ein abschwellendes Gel oder eine wohltuende Salbe mit Stütz- oder Kompressionsstrümpfen. Das Gewebe nimmt bei gründlicher Handwäsche der Strümpfe keinen Schaden.

Hilfe aus der Natur: pflanzliche Arzneimittel

Den Wasseransammlungen (Ödeme) im Bereich der Knöchel und Unterschenkel können Sie mit einer großen Palette an Wirkstoffen aus der Natur zu Leibe rücken: Tabletten mit einem Trockenextrakt aus Rosskastaniensamen wie zum Beispiel Venoplant® retard S, Aescusan® retard, Venentabs-ratiopharm® helfen bei Schwere- und Spannungsgefühl, Schmerzen und Wadenkrämpfen. Zubereitungen aus dem roten Weinlaub und den Wurzeln des Stechenden Mäusedorns regen die Blutzirkulation an und beugen Ödemen vor (zum Beispiel Antistax® extra Venentabletten, Phlebodril® Venenkapseln). Der gefäßabdichtende Inhaltsstoff Rutin ist in Buchweizenextrakten und den Knospen des Japanischen Perlschnurbaums enthalten und verhindert den Wasserdurchtritt ins Bindegewebe (zum Beispiel Troxerutin-ratiopharm® 300 mg Weichkapseln, Veno SL® 300 Hartkapseln).

Hinweis: Für alle pflanzlichen Arzneimittel gilt: Sie müssen etwas Geduld mitbringen, da ein Behandlungserfolg erst nach einigen Wochen zu erwarten ist.

Mit diesen 10 Tipps kommen Sie leichter durch den Tag:

  • Halten Sie sich am besten an das Motto „Viel laufen und gehen, wenig sitzen und stehen“. Sie werden merken: Bald bessern sich Ihre Beschwerden.

  • Tragen Sie so oft wie möglich flache Schuhe. Hohe Schuhe behindern die Pumparbeit der Beinmuskulatur.

  • Bauen Sie so viel Bewegung wie möglich in Ihren Alltag ein: Nehmen Sie die Treppe statt dem Aufzug, fahren Sie kleinere Strecken mit dem Rad und legen Sie spätestens alle zwei Stunden eine Bewegungspause ein.

  • Nutzen sie das große Angebot an Gymnastikkursen, entweder in einem Studio vor Ort oder ganz bequem zu Hause am Computer: Geben Sie das Stichwort „Venengymnastik“ ein. Sie werden verblüfft sein, wie viele Videos zum Mitmachen es gibt.

  • Lagern Sie die Beine wann immer möglich hoch. So regen Sie den venösen Rückfluss an.

  • Kaltes Abwaschen der Beine ist im Sommer besonders angenehm. Verzichten Sie dabei ruhig auf das Abtrocknen.

  • Achten Sie darauf, dass Socken oder Hosen an den Knöcheln und in den Kniekehlen nicht einschnüren.

  • Schlagen Sie nicht die Beine übereinander, wenn Sie sitzen.

  • Entdecken Sie Sport für sich: Wollten Sie nicht schon lange einen Tanzkurs belegen? Oder schließen Sie sich der örtlichen Nordic Walking-Gruppe an. Auch Schwimmen, Rad fahren und wandern eignen sich zur Vorbeugung von Venenleiden.

  • Meiden Sie große Hitze. Ab und zu ein Gang in die Sauna ist unproblematisch, aber lange Wannenbäder oder Aufenthalte in der Sonne verstärken Ihre Beschwerden.

Quelle: Claudia Bruhn: Nichts versacken lassen, Deutsche Apotheker Zeitung, Seite 32, Ausgabe 22/2017 vom 01.06.2017.

| Von: Simone Lang; Bildrechte: Kzenon/Shutterstock.com